WoW: Social Contract und neue Report-Mechanismen - nehmen Autobanns zu?

WoW: Social Contract und neue Report-Mechanismen - nehmen Autobanns zu? (1)

Mit WoW Patch 9.2.5 arbeiten die Entwickler von Blizzard daran, es den Helden Azeroths so einfach wie möglich zu machen, wenn ein Spieler durch negatives Verhalten auffällt. Zum einen unterschreibt ihr den neuen Social Contract, wenn 9.2.5 am 1. Juni 2022 live geht. Zum anderen wurden Melde- und Bann-System "gestreamlined". Fans befürchten nun, dass Autobanns zunehmen könnten, weil Spieler das Reportingsystem ausnutzen.

Die Entwickler von WoW sind insbesondere nach den bekannt gewordenen Sexismus-Skandalen in den eigenen Reihen noch mehr darauf erpicht, dass sich die Spieler des Online-Rollenspiels in Azeroth sicher fühlen können. Das äußert sich zum einen darin, dass mit WoW Patch 9.1.5 bereits Anpassungen am Reportingsystem vorgenommen wurden, die dafür sorgen, dass ihr beim Melden des Missverhaltens eines Spielers eine Nachricht bekommt - und Spieler, die kurz vor einem Bann stehen, ebenfalls.

Mit WoW Patch 9.2.5, der am 1. Juni 2022 erscheint, geht's noch ein Stück weiter. Zum einen bestätigt ihr beim ersten Login nach dem Patch den neuen Social Contract, der dafür sorgen soll, dass die Spieler von WoW respektvoll miteinander umgehen. Wer diesen Verhaltenscodex nicht annimmt, der darf auch nicht in Azeroth eintreten. "Der Vertrag legt Verhaltensweisen fest, die dazu beitragen, eure Erfahrungen positiver zu gestalten, und gibt einen Überblick über Verhaltensweisen, die im Spiel nicht akzeptabel sind. Auch wenn ihr den Vertrag nur einmal akzeptieren müsst, kann es sein, dass ihr ihn zu einem späteren Zeitpunkt erneut akzeptieren müsst, um weiterspielen zu können", so die Entwickler von WoW. Ein Verhaltenscodex ist schön und gut, aber noch lange nicht alles. Mit etwas Sorge schauen die Fans des MMOs auf das angekündigte Streamlining des Reportingsystems und der Strafen.

Meldungen von Spielerverhalten

Zum einen ist es löblich, dass die Entwickler das Reportingsystem für die Spieler noch einmal vereinfachen, um die Schwelle zur Meldung inakzeptablen Verhaltens so niedrig wie möglich zu halten. Mit WoW Patch 9.2.5 macht ihr einen Rechtsklick auf den Namen eines Charakters, den ihr melden wollt und wählt die Spieler-Melden-Funktion. Daraufhin öffnet sich ein Fenster, über das ihr den Grund für eure Meldung auswählt und zusätzliche Angaben machen könnt, bevor ihr den Spieler meldet.

"Ihr erhaltet eine Nachricht, die eure Meldung bestätigt und euch für eure Hilfe dabei dankt, Azeroth zu einem besseren Ort zu machen. Sollten Maßnahmen gegen den gemeldeten Spieler ergriffen werden, erhaltet ihr in den Wochen nach eurer ursprünglichen Meldung eine weitere Dankesnachricht", so die Macher von World of Warcraft.

Kann das Reportingsystem ausgenutzt werden?

Was die Spieler von WoW nun befürchten ist, dass ein strengerer Bann-Automatismus für neue Autobann-Wellen sorgt. Denn auch Folgendes bemerken die Entwickler: "Wir haben uns auch die Zeit genommen, unser System und unsere Strafen weiter zu optimieren, sodass wir je nach Verstoß im Spiel schneller, präziser und (wenn nötig) strenger handeln können."

Die Spieler werfen den Entwicklern des Online-Rollenspiels bereits seit Monaten und Jahren vor, dass Reports von Spielern nicht mehr von menschlichen Mitarbeitern unter die Lupe genommen werden, sondern eine KI beziehungsweise ein simpler Automatismus einfach für automatische Banns sorgt, sobald ein Spieler genügend Meldungen kassiert hat. Der Vorwurf der Bannbots wurde bislang von Blizzard-Seite nicht entkräftet. Ihr Einsatz wurde allerdings auch noch nie bestätigt.

Ein solches System von Bannbots, in dem es keine humanoide Kontrollinstanz mehr gibt, kann recht simpel ausgenutzt werden, etwa indem ganze Gilden gegen einen anderen Spieler aufgebracht und zur Nutzung des Meldesystems angestachelt werden ... und in manchen Fällen einfach nur, weil jemand nicht die Meinung des anderen akzeptieren wollte. Über solche Geschehnisse haben wir schon häufiger berichtet. Wenn jetzt System und Strafen weiter optimiert wurden, stellt sich die Frage, ob mit WoW Patch 9.2.5 gerechtfertigte, wie ungerechtfertigte Autobann-Wellen durch Azeroth schwappen.

Quelle: Buffed